Leben

Das Leben könnte so einfach sein, wenn nicht ständig aktuelle Ereignisse im Leben dazwischenfunken würden. Was zunächst wie ein Widerspruch daherkommt, erklärt sich beim Erleben des Lebens. So einfach – wie gedacht – ist es nämlich gar nicht.

Das Leben in seiner Gänze betrachtet, ist sicherlich schwer zu beurteilen, zumal ich das Ende Gott sei Dank noch nicht kenne. Na klar, könnte ich sagen: Irgendwie ist es scheiße, mit so einer Erkrankung zu leben. Andererseits eröffnen sich dadurch auch wieder ganz neue Perspektiven auf das Leben. Kleine Dinge und scheinbare Alltäglichkeiten bekommen dadurch einen neuen und ganz gewichtigen Stellenwert. Das genau macht vielleicht das Leben aus. Dass Alltäglichkeiten als solche wahrgenommen werden und in den Gesamtzusammenhang des Lebens einsortiert werden. Das Leben ist nämlich eines der härtesten, wie schlaue Leute das einst sagten und, ohne es zu wissen, damit den Nagel ziemlich auf den Kopf trafen. Trotzdem möchte ich in meinem Leben nichts missen, so anstrengend manches ist, so liebenswert und lebenswert sind eben andere Dinge, die auch ein Großteil meines Lebens ausmachen.

Einfach so vor sich hinleben geht nicht. Das Bewusstsein für das Leben erfolgt leider oft in der Retrospektive. Um einen Perspektivwechsel vorzunehmen, dient mir dieser Blog – oftmals hilft er mir dabei, momentanes und vielleicht auch zukünftiges Leben unter einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Der Blog ist unabhängig von Prüfungen. Die Prüfung erfolgt durch mich und mein Verständnis vom Leben bzw. Andersleben.

Wäre das Leben eine Baustelle, dann sähe ich mich eher am Betonmischer denn am Bagger: Es liegt mir eher, Neues zu gestalten als Altes ab- bzw. einzureißen. So am Betonmischer des Lebens fühle ich mich oft genug wie der Chef, werde aber auch oft genug von der Realität darauf hingewiesen, dass vieles von mir nicht mehr unmittelbar ausgeführt werden kann, aber doch als Anweisung, Chef eben . So als Betonmischer des Lebens muss ich oft genug feststellen, dass der alte Werbespruch „Hoffentlich ist es Beton“ wohl doch nur für Gebäude gilt. So als Individuum dem Leben gegenübergestellt hilft es wenig, starrsinnig voranzuschreiten. Eine gewisse Flexibilität hilft manchmal ungemein. Insbesondere im Leben.

Solange flexibler Beton noch nicht erfunden ist, bleibt mir nur die Hoffnung auf diese Erfindung.

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