Der große rosane Elefant im Raum
Also ich muss mal ein bisschen was loswerden. Mir ist durchaus klar, dass mein jetziges Erscheinungsbild natürlich mit dem vor Jahren nicht zu vergleichen ist. Das tut mir mindestens genauso leid wie euch. Aber es hilft mir leider wenig, wenn mir aus dem Weg gegangen wird oder das Ganze ignoriert wird. Die Erkrankung fordert nunmal ihren Tribut. Oft genug sind die körperlichen Anzeichen jedoch nur zeitweilig. Es darf also immer das Motto gelten: Die Hoffnung stirbt zuletzt, soll heißen: kein Zustand ist absolut.
Herr Müller und Ernesto sind Ausdruck meiner Langeweile, wie schon bemerkt, aber trotzdem sind sie ein Teil meiner Erkrankung. Wenn auch, so hoffe ich, ein eher belustigender. Da ich ungern alleine lache, müsst ihr also mitlachen. Nachdem ich mir nun schnell das Grinsen aus dem Gesicht gewischt habe nach dem letzten Satz, geht es nun ernsthaft weiter.
Also wie gesagt, die Erkrankung ist für alle Beteiligten doof, aber sie hält mich trotzdem nicht davon ab, gelegentlich mal zu lachen. Der große rosane Elefant soll also durchaus bemerkt werden, aber soll im Hintergrund bleiben und kein Anlass zum Mitleid werden. Weil nämlich Mitleid kann ich nicht gebrauchen. Die Erkrankung und mein Leben damit sollte öfter im Blog thematisiert werden, so die Forderung. Die Erkrankung wird nur nebenbei thematisiert, weil sie eben nicht Mittelpunkt meines Lebens ist und auch nicht sein soll. Auch wenn dies die Einschränkungen oft erfordern, sollen sie nicht zum Hauptthema werden. Soll nicht heißen, die Krankheit weg zu ignorieren. Aber frei nach Loriot: Ich lasse mir von einem Fernseher nicht vorschreiben, was ich wann zu gucken habe, lass ich mir von meiner Erkrankung nicht vorschreiben, was wie zu sein hat. So!
Dass meine Frau und mein Sohn viel auszuhalten haben, ist mir durchaus bewusst. Gern würde ich anders zur Verfügung stehen, aber geht nunmal nicht. Was mich dabei am meisten nervt, ist zum Beispiel, dass ich keine Hilfe sein kann, wenn meine Frau (wie heute) ein ganzes Regal durch die Gegend schleppt. Oder ich für meinen Sohn nur bedingt als Sparring-Partner zur Verfügung stehen kann. Ich würde so gerne mehr mit ihm machen können.
Der rosane Elefant wird dann relativ deutlich und sehr dominant in seinem „Handeln“. Dennoch dürfen einen rosane Elefanten nie von den eigenen Zielen abbringen. Natürlich besteht das übergeordnete Ziel darin, dass diese Erkrankung endlich geheilt werden kann. Solange das nicht so ist, müsst ihr wohl weiter meinen Blog ertragen.