Sandstrand
Den Sandstrand in unserem Urlaubsort betrachteten Ernesto und ich aufgrund der großen Hitze in unseren Adiletten, die uns schon so manches Mal aus der Patsche geholfen haben. Die Spuren, die wir dabei im Sand hinterließen, waren denen von Huftieren im Waldboden nicht unähnlich. Sandstrände faszinierten mich immer, weil ich von der Vorstellung fasziniert war, dass jedes Sandkorn nur ein kleiner Teil jedes Sandstrandes ist, die Sandkörner erst in ihrer Vielzahl zu einem Strand wurden. Ein einzelnes Sandkorn macht noch keinen Sandstrand und auch bei Glätte hilft es wenig. Erst die Vielzahl von Sandkörnern werden zum Sandstrand oder zum Streugut.
Die Spuren im Sand, die Ernesto und ich hinterließen, waren zumindest in ihrer Richtung gut zu lesen. Sie liefen von einem Palmenschatten zum nächsten, stets in Vermeidung der größten Hitzestrahlung. Im Schatten angekommen, machten wir uns dann daran, dort kühle Getränke zu uns zu nehmen. So eine Schildkröte mit Cocktail-Strohhalm im Maul ist bestimmt ein lustiges Bild, aber es hatte einen ernsten Hintergrund, da unser Flüssigkeitspegel bei dieser Hitze immer auf Vordermann gebracht werden musste. Manchmal blieben wir auch länger an einer Strandbar hängen und bewegten uns nicht mehr durch die glühende Hitze des Sandstrandes.
Ernesto konnte nicht verstehen, wie seine Verwandten die Eier der neuen Brut im glühend heißen Sand verbuddeln konnten – so eine Hitze hielt doch keine Sau aus, meinte Ernesto.
Erst gegen Abend wurde der Sand wieder halbwegs betretbar, ohne sich auch barfuß Verbrennungen zuzuziehen. Nachdem wir unsere Deckung dann also gegen Abend verlassen hatten, widmeten wir uns den leiblichen Genüssen und verzehrten, was das reichhaltige Speiseangebot hergab.
Unsere Eskapaden schwimmen zu gehen gestalteten sich mit Ernestos 4 Schwimmflügeln als teilweise sehr schwierig, zumal er trotz der Schwimmflügel zu einer Kopflastigkeit neigte. Er drohte zu ersaufen, sodass wir von da an eher an Land anzutreffen waren und uns anderweitige Abkühlung verschafften.
Besonders gern aßen wir immer gegen 3 Uhr nachmittags eine Kugel Eis, stets Vanille, weil da ließ sich die Qualität der Strandbars im Vergleich gut beurteilen. Nur gute Bars verwendeten auch gutes Eis! Erst gegen Ende unseres Urlaubs bemerkten wir, dass die Auswahl der Strandbars am Steinhuder Meer recht übersichtlich war. Ich glaube, nächstes Jahr wird`s doch die Ostsee…