Hausschuhe 

Wir wenden uns heute ernsthaften Problemen der heimeligen Gemütlichkeit zu. Die Hausschuhindustrie hat vierbeinige Haustiere überhaupt nicht bedacht. Das ist eine bodenlose Unverschämtheit! Wie viele Hunde, Katzen oder Schildkröten gibt es da draußen! Sollen die alle ohne Hausschuhe rumlaufen? Nur an Zweibeiner ist gedacht, aber welcher Vogel trägt schon Hausschuhe? Da wäre dringend Nachholbedarf angebracht. Die Vorstellung von Vögeln mit Pantoffeln ist schon ziemlich lustig. Mal ernsthaft: Kein Mensch denkt bei Vögeln an Hausschuhe. (Die Doppeldeutigkeit des Begriffes soll hier mal nicht für Flachwitze benutzt werden.) 

Um mal wieder ernsthafte Pfade zu beschreiten, sei angemerkt, dass die Menschheit ja zwar nicht in der Lage ist, die aktuelle Klimakrise zu bewältigen und eine lebenswerte Umwelt für sich und alle Lebewesen zu schaffen, aber andererseits in der Lage ist, sich auf jede erdenkliche Art umzubringen oder auszulöschen. So viel zum Thema Krone der Schöpfung. Ganz wichtig bei dem Thema sind eben auch Hausschuhe. Wer würde schon gerne ohne Hausschuhe vor die Tür gehen? Sofern diese noch da ist. 

Ich denke, wir haben echt wichtigere Probleme als Hausschuhe. Wenn wir tatsächlich die Krone der Schöpfung sind, was wir bestimmt zweifelsohne sind, dann sollte uns bald mal was einfallen zum Thema Klima und lebenswerte Umwelt für alle Lebewesen. Hugh! 

Zurück zum Thema Hausschuhe: Völlig trendbewusste Menschen haben das Barfußlaufen wieder für sich entdeckt. Ob mit oder ohne Trainingsanzug: Die Wahl der Schuhe ist auch hier Zeichen von Individualität. Den Hausschuhen als Ausdruck geistiger oder körperlicher Bequemlichkeit wäre also der Trainingsanzug gegenüberzustellen als Inbegriff der Sportlichkeit. Genauso das vielfach verkannte Muskelshirt, mit dem die Träger oft durch ihre besondere Athletik auffallen. Auch die vielfach gepriesene Adilette kombiniert mit weißen Tennissocken adelt den Träger. 

Ernesto ging dazu über, selbige jetzt häufiger zu tragen in Verbindung mit einem weißen Stirnband, was ihn als vermeintlichen Tennisprofi ausweisen sollte. Es war gar nicht so einfach, zwei Paar Adiletten in Ernestos Größe aufzutreiben. Nachdem er seinen Job als Gemüselieferant aufgegeben hatte, spielten Ernesto und ich häufiger mal am Nachmittag eine Partie Tennis, zumal die Sonne jetzt zum Sommer hin am Abend immer länger am Himmel stand. 

Die nichtige Bedeutung von Hausschuhen wird dann deutlich, wenn man mal das Haus verlässt. 

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