Achterbahn
Am letzten Wochenende waren wir in einem Freizeitpark bei uns in der Nähe. Nachdem wir geklärt hatten, wo es hingehen sollte – die Auswahl an Freizeitparks ist ja recht umfangreich – konnte unsere Reise starten. Zum Glück mussten wir nicht allzu weit fahren.
Ernesto fuhr im Gegensatz zu mir gerne Achterbahn. Ich merkte bereits nach der ersten Fahrt, dass das nichts für mich war. Je schlechter ich mich fühlte, desto besser gefiel es Ernesto. Da er in meiner Brusttasche mitfuhr, musste also ein passender Ersatz gefunden werden mit Hemd oder entsprechendem Pulli mit Brusttasche. Wir konnten ja nicht erwarten, dass die Achterbahn extra für Ernesto umgebaut wurde. Gott sei Dank stand in der Schlange der Freizeitpark-Besucher ein freundlicher, junger Mann, der bereit war, Ernesto in seiner Brusttasche mitzunehmen. Damit Ernesto auch in Loopings einen sicheren Platz hatte, musste die Brusttasche mit einem Knopf oder Reißverschluss gesichert werden. Nachdem die sichere Verwahrung von Ernesto geklärt war, konnte es also losgehen.
Die beiden – Ernesto und sein Mitfahrer – stellten sich in der Schlange der Achterbahnwilligen an und erwarteten ihr Glück. Leider raste genau in diesem Moment ein Zuckerwatte Verkäufer mit seinem Lastenrad genau in die Schlange der Achterbahnerwartenden, sodass Ernesto und sein Mitfahrer noch einmal auf ihr Glück warten mussten. Nach immerhin zwei Stunden, in denen die Verletzten beiseite geräumt wurden, ging es dann endlich mit dem Achterbahnbetrieb für die beiden los.
Wider Erwarten hatte Ernesto schon nach drei Runden genug. Das lag zum einen am Achselgeruch seines Mitfahrers, zum anderen daran, dass ihm dann drei Runden pures Adrenalin doch genug waren. Er beschloss daraufhin, dass er dann lieber mit mir eine Runde Autoscooter fahren wollte. Er merkte, dass das dann doch eher Seins war. Er setzte seine Sonnenbrille auf, lehnte sich mit einer Pfote cool aus dem Auto und zog seine Sonnenbrille ins Gesicht. Los ging die wilde Fahrt!
Kein anderes Auto war vor Ernesto und seiner mutwilligen Kollisionsfreude mehr sicher. Mit der Sonnenbrille ähnelte er stark den Blues Brothers. Von mir darauf angesprochen, leugnete er aber jegliche Absichten. Auch hier war die Bodennähe das entscheidende Kriterium der Fahrgeschäfte. Für Höhe muss man halt gemacht sein und das Leben als solches ist ja schon Achterbahnfahrt genug.