Blumenkohl 

Die Redewendung „Blumenkohl-Ohren haben“ bekommt eine ganz neue Dimension, wenn man dazu Möhren und Erbsen kredenzt. Dann erst zeigt sich der wahre Chef de Cuisine. Man muss nämlich nicht nur seine Sinne im Griff haben, sondern auch seine Extremitäten zum Umrühren der Suppe. Diese wird ja auch besonders zum geschmacklichen Erlebnis, wenn sie zusätzlich mit Pilzen verfeinert wird. Bei der Auswahl der Pilze sollte man aber darauf achten, dass diese nicht auf der roten Liste stehen. Sonst wird das Vergnügen für den Esser ein kurzes. 

Apropos kurze Vergnügen: Das Döner von Ernesto und mir sollte eigentlich nur ein kurzes Vergnügen sein, beschäftigte unsere Verdauungsorgane aber länger als gewünscht. Dabei kann so ein schönes Lammdöner zur Aufhellung der Stimmung beitragen. Bei uns jedoch war der Magen länger damit beschäftigt, dieses zu verdauen, als angedacht. So ein Döner kann schon eine abend- und morgenfüllende Veranstaltung werden. Man kann die Verdauung höchstens durch einen Tee oder Kaffee beschleunigen, im besten Falle morgens und abends. Man sollte aber darauf achten, diesen nicht zu spät einzunehmen. Was wir taten, in der Hoffnung, dass das Döner jetzt nicht mehr ganz so schwer in unseren Mägen lag. Wir beschlossen daraufhin, gerade gegen Abend nicht mehr so schwere Mahlzeiten zu essen. Zukünftig wollten wir uns wieder bekömmlicheren Mahlzeiten zuwenden, wie zum Beispiel Blumenkohl. 

Zurück zum Beginn der Geschichte. Leuten, die viel reden, sagt man ja nach, sie würden anderen Menschen „Blumenkohl an die Ohren reden“. Ehrlich gesagt habe ich diese Redewendung nie so ganz verstanden, weil Ohren doch nie aussehen wie Blumenkohl und diesem auch durch viel Gerede nicht ähnlicher werden. Vielleicht darf man Redewendungen nicht wörtlich nehmen, aber auch im übertragenen Sinne verstehe ich sie nicht. Vielleicht sind Blumenkohl-Ohren ja als Codewort für zu viel Gesabbel zu verstehen. Gerade Eltern von kleinen Kindern kennen ja Codewörter, um sich ohne Kenntnis des Kindes verständigen zu können. 

Redewendungen sind ja genau wie Codewörter für kleine Kinder unbekannt und nicht zu verstehen. Erst später reagieren sie meist genervt, wenn Eltern diese benutzen. Auch hier gilt die Devise, Maß zu halten. Ein Beispiel wäre: „Die Badehose ist schuld, dass ich nicht schwimmen kann“. Bezogen auf Ernesto gilt dieser ganz genauso wie für die Kleinkinder, auch hier wird gerne Ursache und Wirkung verwechselt und auch Ernesto reagiert darauf genervt wie ein Kleinkind. Dabei finde ich den Spruch so schlau , Blumenkohl hin oder her. 

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